Innenstadt

Folgt. . ._____________________

So. Hier stand sie nun also. Den nicht sehr vollen Koffer an der Seite und mit einem leicht verwirrten Blick in den grünen Augen. Gerade erst war sie hier angekommen und eindeutig nicht auf die Umgebung vorbereitet gewesen. Wieder warf das junge Mädchen einen Blick auf einen Stadtplan, den sie gerade eben gekauft hatte, aber auch dieser vermochte ihr nicht wirklich zu helfen. Wieso hatte sie sich nur gerade diese Stadt ausgesucht? Wahrscheinlich wäre ein kleines Dorf in der Nähe die bessere Wahl gewesen, doch irgendetwas hatte sie schließlich doch dazu gebracht hierher zu kommen. Eigentlich dürfte es ja auch nicht allzu schwer sein in New York nicht aufzufallen, wenn man sich die Leute hier genauer anschaute. Dagegen war das junge Mädchen mit der momentan recht dunklen Kleidung sehr unauffällig und das war ihr gerade recht so. Überall in der Luft um sie herum hing der schwere Geruch von Essbarem und Saravyi’s Magen fing wieder an zu knurren. Vorsichtig setzte sie sich in Bewegung, zog ihren Koffer hinter sich her in eine der Seitengassen, wo sie sich gegen eine Wand lehnte um erst einmal durchatmen zu können und den Rest ihrer Situation zu überdenken.

Saravy und Nicholas

Die Innenstadt war so bunt und überfüllt wie immer. Der Geruch von Fastfood hing in der Luft und das ständige Summen von vielen Stimmen, die alle durcheinander riefen, verfolgte Nick bei jedem Schritt. Seine Hände hatte er tief in den Hosentaschen vergraben, während der junge Panthera durch eine Einkaufsstraße schlenderte. Er hätte wie jeder andere Junge auch gewirkt, wäre da nicht dieser viel zu wache Blick gewesen, mit dem er aufmerksam seine Umgebung musterte.
Nick verlangsamte seine Schritte, als ihm ein neuer Geruch in die Nase stieg. Es roch weder nach Essen, noch nach Mensch... es roch nach Panthera. Um so weiter er der Fährte folgte, um so sicherer war er sich. Schließlich blieb er am Eingang einer kleinen Seitengasse stehen. Ein Mädchen hatte sich ein paar Meter weiter gegen eine Wand gelehnt. Neben ihr bemerkte Nick einen Koffer. Sie schien also neu hier zu sein.

Nicholas & Saravyi

Eben noch hatte Saravyi ihren Gedanken nachgehangen und nicht auf die Umgebung geachtet, im nächsten Moment hatte sich ihre Haltung grundlegend verändert. Ihr Blick richtete sich zum Anfang der Gasse. Dort stand ein Junge, eher ein junger Mann, wahrscheinlich ein wenig älter als sie. Dennoch war es nicht die bloße Anwesenheit die Saravyi aufmerksam hatte werden lassen, sondern der Geruch der ihr in die Nase gestiegen war. Es hätte nicht viel gefehlt und ihr wäre ein Fauchen entwichen, aber sie schafft es sich zu beherrschen. Ihre Finger verkrampften sich um den Griff ihres Koffers, auch wenn sie wusste, dass sie im Falle einer Flucht sowieso keine Chance haben würde. Sie schaffte es ein wenig Haltung zu bewahren und sah dem Jungen in’s Gesicht. Sie brauchte lange bis sie sich überlegt hatte was sie sagen sollte, denn sie hatte zwar schon andere Panthera gerochen, jedoch nie mit einem geredet und alle hatten sie anderen Arten angehört. „Das hier ist dein Revier, nicht wahr?“ Wie hatte sie nur so naiv sein können und den Geruch, der eigentlich überall, wenn auch nur schwach präsent war, nicht bemerken können?

Saravy und Nicholas

Sein Auftauchen schien dem Mädchen nicht sonderlich zu gefallen. Nick bemerkte, dass sie den Griff ihres Koffers fest umklammert hielt und ihn nicht aus den Augen lies.
"Könnte man so sagen", erwiederte er auf ihre Frage, auch wenn sie sich diese wahrscheinlich selbst beantwortet konnte.
Der Panthera lehnte sich locker an die Wand gegenüber von ihr, ein schiefes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. "Ich bin Nicholas", stellte er sich vor, "aber nenn mich lieber Nick." Er musterte sie prüfend. Sie war nicht wirklich klein, aber auch nicht so groß wie er und sie sah aus, als ob sie dringend mal wieder etwas zu essen brauchen könnte.
"Und mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte er.

Nicholas & Saravyi

Auch die Haltung der Panthera entspannte sich ein wenig, doch ließ sie ihren gegenüber nicht aus den Augen. „Ich bin Saravyi oder auch Sara, je nachdem. Demnach bist du schon länger hier, oder?“ Ihr Misstrauen wurde inzwischen teilweise von ihrer Neugier übertrumpft. Sie hatte offenbar Recht gehabt, dass es sich für einen Panthera in New York gut leben ließ, solange man nicht auf offener Straße einen Wutausbruch bekam.
„Gibt es hier noch viele Andere?“ Sie hoffte wirklich ihn mit ihren Fragen nicht zu nerven und hätte auch am liebsten damit aufgehört, doch wusste sie nicht, wann sie das nächste Mal die Möglichkeit haben würde, mit einem anderen, zumindest bisher nicht aggressiven, Panthera zu reden.

Saravy und Nicholas

"Seit fast zwei Jahren", entgegnete Nick ihr. Kurz nachdem er volljährig geworden war, war er nach New York gezogen, in der Hoffnung, hier ein neues Leben anzufangen. Daran konnte sich der Panthera noch genau erinnern. Er hatte seine Raubtierseite zwar nicht ablegen können, dafür aber gelernt, mit ihr zu leben und das Beste daraus zu machen. Warscheinlich hat man garkeine andere Wahl, wenn man zur Hälfte Raubkatze war.
"In meinem Gebiet nicht, aber in anderen Teilen New Yorks. Manche haben sich zu mehr oder weniger großen Zirkeln zusammengeschlossen, andere sind Einzelgänger..." Er zuckte unbestimmt mit den Schultern. "Ich weiß nicht, wie viele es genau sind. Aber ich kenne keine Stadt, in der mehr von uns leben als in new York." Nick machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. Die Wand in seinem Rücken war kalt und rau, aber das störte ihn nicht sonderlich.
"Kennst du andere Panthera?"

Nicholas & Saravyi

Sie nickte. Dann verhielt es sich also so, wie sie schon gedacht hatte.
„Kennen nicht wirklich. Es gab da wo ich herkomme, also in Kanada, insgesamt nicht viele Panthera und wenn lebten sie meist abseits der großen Städte. Man läuft ihnen dort nicht einfach über den Weg wie hier, auch wenn man ihren Geruch überall wahrnehmen kann. Mit einem geredet habe ich allerdings noch nie. Da wärst du dann der Erste.“ Ein kleines Lächeln zog sich über ihr Gesicht. Sie sah sich noch einmal um. Noch schien kein anderes Lebewesen Lust zu verspüren in die kleine Seitengasse zu wechseln, was für Saravyi relativ unverständlich war, da sie große laute Menschenmengen nicht sehr anziehend fand.
„Hast du denn schon viele Panthera aus New York kennen gelernt?“

Saravy und Nicholas

"Ich würde nicht sagen, dass du in New York andauernd anderen Panthera über den Weg läuft... obwohl", stetzte er grinsend hinzu, "wenn man in Fremde Reviere eindringt, ist die Wahrscheinlichkeit doch relativ hoch." Auch wenn solche Begegnungen nicht unbedingt immer friedlich abliefen. In New York war es leicht, nicht aufzufallen. Deshalb gab es hier wohl auch so viele von ihnen und man musste wahnsinnig aufpassen, wenn man nicht in Schwierigkeiten geraten wollte. Ihrer eins wirkte auf den ersten Blick zwar menschlich, doch man durfte das Raubtier in ihnen nicht unterschätzen. Und manche ließen sich mehr von ihren Instinkten leiten, als von ihrem Verstand.
Auch Nick lächelte, als sie sagte, dass er der erste Panthera war, mit dem sie redete. "Nun, dann hoffe ich mal, dass ich keinen allzu schlechten Eindruck hinterlassen habe", meinte er scherzhaft.
"Ich habe nie darauf Wert gelegt, Panthera aus fremden Zirkeln kennen zu lernen. Ich kann die einzelnen Zirkel anhand ihres Geruches auseinanderhalten, das reicht mir." Es stimmte, der junge Panthera hatte sich nie groß um Fremde gekümmert. Er hatte genug mit seinen eigenen Problemen zu tun.
"Du siehst aus, als könntest du etwas zu Essen gebrauchen", fügte er schließlich hinzu und warf noch einen Blick auf ihre, wirklich sehr dünne, Gestalt.

Nicholas & Saravyi

Beschämt starrte das junge Mädchen auf ihre Füße. Wieder machte sie sich Vorwürfe, dass sie nicht darauf geachtet hatte wohin genau ihre Füße sie trugen. Wenigstens schien er nicht sonderlich sauer darüber zu sein, dass sie in sein Revier eingedrungen war, was man, wie sie sich bewusst war, nicht als selbstverständlich hinnehmen konnte. Sie schaffte es jedoch sich wieder ein wenig Selbstvertrauen zuzusprechen. „Ich habe bisher ja noch keine anderen kennen gelernt, mit denen ich dich vergleichen könnte.“ Auch sie brachte ein leichtes Grinsen zustande. Dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf ihren Magen gelenkt, da dieser schon wieder ein leichtes Knurren von sich gegeben hatte. Erst jetzt bemerkte sie wieder, dass sie wirklich schon sehr lange nichts mehr gegessen haben musste. Aber war es wirklich so offensichtlich? Sie hatte nicht wirklich auf sich selbst geachtet, wollte einfach nur weit genug weg von ihrer Familie und hatte nur das Nötigste zu sich genommen. Als sie jetzt an sich herabschaute schrak sie doch leicht zusammen. „Sieht tatsächlich so aus. Wenn du weißt wie man hier sehr billig etwas zu Essen bekommen kann.“

(Sorry, dass es so lange gedauert hat und ich mich nicht abgemeldet hab, aber mein Internet zuhause ist ausgefallen. Und ich pass mich jetzt einfach mal der RPG-Tageszeit an. ;) )

Saravy und Nicholas

Saravy schien es ein bisschen unangenehm zu sein, dass er sie in seinem Revier erwischt hatte, ihm selbst machte es eigentlich nicht so viel aus. Sie war weder absichtlich noch mit irgendwelchen bösen absichten hier hergekommen. Noch dazu war sie ebenfalls ein Gepard.
"Vielleicht ist das ja ganz gut so", scherzte er, als sie meinte, dass sie niemanden hätte, mit dem sie ihn vergleichen könnte. Der junge Panthera warf einen Blick in den Himmel. In einer Großstadt war es nie wirklich dunkel, trotzdem konnte man die Morgendämmerung schon erahnen. Oder er bildete es sich nur ein, weil er wusste, dass es bald dämmern würde. Wie auch immer.
Nicks Blick wanderte wieder zu Saravy. Er überlegte einen Moment. Bestimmt gab es irgendwo in der Stadt einen 24-Stunden-Imbiss. Oder sie würden in das alte Lagerhaus gehen müssen. Er achtete stets darauf, etwas zu essen im Unterschlupf zu haben, allerdings war das wohl so ziemlich das Gegenteil von einem 4-Sterne-Menü.
"Wir könnten uns auf die Suche nach einem 24-Stunden-imbiss machen, oder du kommst mit in den Unterschlupf. Der besteht zwar aus einem alten Lagerhaus, ist von drinnen aber um einiges gemütlicher als es von außen den Anschein hat. Nur wirst du da was das essen angeht nicht wirlich viel auswahl haben", stellte er ihr seine Überlegungen vor.

[Kein Problem, jetzt weiß ich ja wo dran es lag ;)]

Nicholas & Saravyi

Sie lächelte wieder leicht. „Ach, ich glaube so schlimm bist du schon nicht.“ Sie hoffte es zumindest, aber überspielten nicht viele Menschen ihre Ängste mit einem Lächeln? Kurz folgte sie Nick’s Blick in den Himmel. Erst jetzt fühlte sie auch die Müdigkeit gegen die sie die letzten Tage angekämpft hatte. Auch wusste sie nicht, wann sie das letzte Mal mehr als 3 Stunden geschlafen hatte.
Dann überdachte sie die Worte ihres Gegenübers. Einerseits glaubte sie ihm gerne, dass das Essen in einem Imbiss besser wäre, aber andererseits hieß das für sie, dass sie wahrscheinlich erst einmal weiter durch die Straßen laufen müsste. Also entschied sie sich für die andere Möglichkeit. Beim Essen war sie inzwischen bei Weitem nicht mehr so wählerisch, wie sie es einmal gewesen war. „Ich denke das Lagerhaus wäre in Ordnung. Ich bin da nicht so wählerisch und außerdem würde ich gerne mal wieder ein Haus von innen sehen.“ Sie versuchte ein Gähnen zu unterdrücken und beobachtete wieder ihren Gegenüber. War er denn gar nicht müde?

Saravy und Nicholas

Nick grinste, als Saravy ihn als 'nicht so schlimm' bezeichnete. "Das nehme ich jetzt einfach mal als Kompliment." Allerdings schien sie ein wenig verunsichert zu sein.
Man konnte das Lagerhaus zwar nicht mit einem Wohnhaus vergleichen, aber ein paar Räume waren doch recht gemütlich eingerichtet. Es lies sich also durchaus darin leben.
"Okay, das Lagerhaus liegt in Richtung Küste, aber es ist nicht sonderlich weit." Nick bemerkte ihr 'halbes' Gähnen und schmunzelte. Auch wenn er normalerweise nicht die ganze Nacht aufblieb, ging er doch gerne spät ins Bett und schlief dann möglichst lange aus.
Dank der späten, oder eher frühen Stunde befanden sich kaum Menschen auf der Straße in die die Gasse, in der sie sich gerade befanden, mündete. Nick stieß sich von der Wand ab und sah Saravy fragend an. "Wollen wir?"


-> Altes Lagerhaus

Nicholas & Saravyi

Auch die junge Panthera grinste leicht. „Zumindest war es nicht negativ gemeint, also denke ich man kann es als Kompliment auffassen.“
Bei der Erwähnung der Küste, wurde dem jungen Mädchen allerdings klar, dass sie keine Ahnung hatte wo sie sich befand oder wo auch nur ungefähr die Küste zu finden war. Demnach war es für sie also von ziemlichem Vorteil jemandem begegnet zu sein. Auch bemerkte sie das Schmunzeln. „Tut mir Leid, es ist schon etwas länger her, dass ich wirklich geschlafen habe.“ Sie hatte die letzten Tage in Güterwaggons zugebracht und musste andauernd auf der Hut sein, dass sie nicht erwischt wurde.
"Meinetwegen kann es losgehen!" Sie richtete sich ein wenig auf, blickte ihren doch schon sehr alten Koffer skeptisch an, hoffte, dass er auch das letzte Stück noch mitspielen würde und machte sich dann daran Nick zu folgen.

»Altes Lagerhaus

Nicolé


Die Innenstadt war am Morgen voller als an irgendeiner anderen Tageszeit. War auch kein Wunder, da jeder zu seiner Arbeit rannte, fuhr oder schlenderte.
Nicolé warf ihre braunen Haare zurück und bund sich schnell einen Dutt mit einem Haargummi, den sie aus ihrer Handtasche nahm.
Sie war oft an einem Gebäude vorbeigelaufen, das nicht gerade bewohnt aussah. Wenn sie Glück hatte, dann konnte sie es kaufen und teurer verkaufen. Sie nahm einen Kaugummi und schmieß das Papier in den nächsten Eimer.
Sie sah wie eine typische Sekretärin aus: Bluse, weißes Hemd und ein enger Rock, dazu noch Stöckelschuhe und eine Brille.
Sie sah sich um, sie fiel in dem ganzen Gedränge überhaupt nicht auf, denn alle hatten mehr oder weniger dasselbe an.
Ein Bettler kam auf sie zu: "10 Dollar?" Er hielt ihr seine dreckige Hand entgegen, die in einem zerissenen Handschuh steckte. Sie lief an ihm vorbei.
Was soll das, so aufdringlich heutzutage. Als ob die nicht genug bekämen.
Sie kaute auf ihrem Kaugummi rum.
Wo ging es noch gleich lang? Achjain diese Richtung!
Sie bog ab.
Nahe der Küste, groß und geräumig, das wird ein schöner Preis werden.
Sie schmunzelte und lächelte, kaufen zum billigen Preis, verkaufen zum teuren Preis, daas war ihre Masche und bis jetzt lief es sehr gut!

>> Altes Lagerhaus